Gemeinsam mit dem Hund dem Alltag entfliehen und bei einer Wanderung die Natur erkunden. Auf schmalen Pfaden, entlang an Bachläufen oder über grüne weite Wiesen. Davon träumen viele Hundebesitzer.
Für mich ist diese gemeinsame Zeit mit meinem Hund in teilweise fast unberührter Natur das beste Programm um unsere Akkus aufzuladen! Und ganz nebenbei schaffen diese Erlebnisse eine enorme Verbindung zwischen Hund und Mensch.
Mit etwas Vorbereitung seid ihr bestens gerüstet für eure gemeinsamen Wandererlebnisse!
Starte nicht von Null auf Hundert:
Wir wohnen in der Rheinebene und sind eher im Flachland unterwegs. Das Wandern über Stock und Stein oder bergauf und bergab beansprucht mehr und andere Muskelgruppen, als wir sonst auf unseren Spaziergängen benutzen. Wenn du nicht täglich längere Strecken mit deinem Hund unterwegs oder vielleicht im Hundesport aktiv bist, ist ein Training vor euren Wandertouren sehr sinnvoll. Du senkst damit das Verletzungsrisiko und sorgst dafür, dass ihr beide sicher unterwegs seid und auch wieder sicher zuhause ankommt.
So trainierst du richtig:
Dehne deine normalen Spaziergänge nach und nach aus! Wenn ihr im Flachland 15 km gut gehen könnt, sollten Wanderungen mit mittlerem Schwierigkeitsgrad für euch gut machbar sein.
Joggen oder Radfahren sind für deinen Hund sehr gut geeignet, um die Grundkondition zu verbessern. Den besten Effekt für deinen Hund erzielst du, wenn er dabei im Trab unterwegs ist. Ganz nebenbei förderst du damit auch deine Kondition. Bitte denke aber auch hier daran, das Training langsam zu steigern. Acht vor allem beim Joggen und Fahrradfahren auf die Außentemperaturen oder verlege das Training in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Das Temperaturempfinden kann je nach Hund und Rasse sehr unterschiedlich sein. Auch wenn dein Hund wie Elisa gerne in der Sonne liegt und döst, heißt das nicht, dass du bei warmen Temperaturen eine Radtour unternehmen kannst. Hunde haben außer zu hecheln kaum Möglichkeit für Kühlung zu sorgen, da sie nicht wie wir schwitzen und somit über die Haut abkühlen können. Radfahren kann so schnell zu gesundheitlichen Problemen oder sogar zum Kreislaufkollaps durch Überanstrengung und Überhitzung führen. Auch wenn Elisa die Sonne liebt, fahre ich über 20 Grad Celsius kein Rad mehr mit ihr.
Auswahl der Wege und Training auf verschiedenen Untergründen:
Prinzipiell sind Hundepfoten sehr robust und verkraften die meisten Untergründe sehr gut. Auch steinige Böden sind kein Problem. Allerdings ist es wie immer individuell, wie empfindlich die Pfoten deines Hundes sind. Wege mit weichen Waldböden oder Wiesenwege beanspruchen die Pfoten deines Hundes deutlich weniger, als wenn ihr überwiegend auf Schotter oder Asphalt unterwegs seid. Auch sandige Böden sorgen für viel Abrieb an den Hundepfoten. Gerade wenn ihr längere Touren plant oder mehrere Tage nacheinander unterwegs seid, ist es sinnvoll, möglichst pfotenfreundliche Wege auszusuchen.
Je eher dein Hund es kennt und gewohnt ist, auf unterschiedlichen Untergründen zu gehen, desto weniger Probleme werdet ihr unterwegs haben. Du kannst auch schon üben, deinen Hund auf schmalen Pfaden hinter dir gehen zu lassen oder wenn du die Gelegenheit hast, mit ihm zu üben, über einen Gitterrost zu gehen.
Ich kontrolliere die Hundepfoten jeden Abend auf kleine Risse oder Abschürfungen. Wenn die Pfoten sehr rau sind, hilft ein Pfotenbalsam sie wieder geschmeidig zu machen. Je nach Empfindlichkeit der Hundepfoten können auch Pfotenschuhe sinnvoll sein. Falls du solche nutzen möchtest, trainiere dies bitte vorher mit deinem Hund. Manche Hunde können erstmal keinen Schritt mehr gehen, wenn auf einmal ein Schuh am Fuß ist :)
Ich plane meine Touren online mit komoot. Besonders praktisch finde ich die Funktion, sich die verschiedenen Untergründe der ausgewählten Strecke anzeigen zu lassen.
Signale für unterwegs:
Wenn dein Hund gewisse Signale schon gelernt hat, hilft es dir sicher, wenn andere Wanderer entgegen kommen und du deinen Hund zu dir rufen und bei Fuß oder zuverlässig hinter dir führen kannst. Vor allem dann, wenn ihr auf engen Wegen unterwegs seid.
Gemeinsame Wanderungen sind aber genauso gut möglich, wenn noch nicht alles reibungslos klappt. Du kannst deinen Hund dann einfach mit einer Schleppleine absichern.
Wanderungen sind ein super Ausgleich für deinen Hund.
Die neuen Eindrücke und verschiedene Untergründe fordern die Aufmerksamkeit deines Hundes und die Bewegung sorgt für den Abbau des Stresshormons Cortisol. Nach der Bewegung werden wie bei uns auch Glückshormone ausgeschüttet und sorgen für ein gutes Gefühl. Das gemeinsame Unterwegssein fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes und stärkt zusätzlich eure Verbindung und das gegenseitige Vertrauen.
Ausrüstung für deinen Hund unterwegs:
Ein gut sitzendes Brustgeschirr bringt Sicherheit für dich und für deinen Hund. Du kannst deinen Hund so an engen Stellen sicher führen oder ihn am Geschirr halten. Aus Rücksichtnahme auf andere Wanderer und andere Tiere, ist es immer wieder notwendig, dass du deinen Hund sicher an der Leine führen kannst. Ein gut gepolstertes und passendes Geschirr vermeidet Druck- oder Scheuerstellen. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit den Brustgeschirren von AnnyX gesammelt.
Auf engen Wegen oder wenn z.B. Weidetiere in der Nähe sind, führe ich Elisa kurz. Hierfür ist eine 2-3 Meter Leine sinnvoll. Auf Abschnitten mit Leinenpflicht, sorgt eine Schleppleine für mehr Bewegungsfreiheit und Auslauf trotz Leine. Optimal finde ich zum Wandern eine Länge von
5 oder maximal10 Metern.
Ich befestige die Leine am gerne an einem Bauchgurt oder Trekking-Belt, da ich so die Hände frei habe. Bedenke aber bitte, dass dein Hund, wenn er richtig ins Geschirr springt, mit ungefähr dreifacher Kraft seines Körpergewichts zieht. Wiegt dein Hund also 25 Kilogramm zieht er auf einmal mit 75 Kilogramm an dir. Das kann einen schon mal umhauen! Daher macht es hier immer Sinn eine Leine mit Ruckdämpfer und Paniksnap oder Schäkel zu verwenden.
Wenn du einen kurzhaarigen Hund ohne Unterwolle hast, solltest du für ihn je nach Witterung oder Jahreszeit einen Schutz gegen Nässe und Kälte im Gepäck haben. Elisa hat wenig Fell und friert sehr schnell, wenn sie nass wird. Daher habe ich meist einen ünnen Regenmantel dabei. Wenn wir ans Auto zurückkehren und es kühl ist, ziehe ich ihr gerne ein Fleece oder einen dünnen Pulli an, dass sie sich aufwärmen kann.
Genauso wie wir uns über eine ordentliche Brotzeit unterwegs freuen, haben auch die Hunde oft einen Bärenhunger beim Wandern. Gerade bei längeren Wanderungen nehme ich daher auch für Elisa etwas Verpflegung mit. Super eignet sich hierfür die flüssige Fleischmahlzeit von tjure.
Außerdem habe ich immer Wasser und einen faltbaren Napf für Elisa in meinem Rucksack.
Fast genauso wichtig für Elisa ist ihre Decke für unterwegs. Sie hat gelernt, auf ihrer Decke zur Ruhe zu kommen und kann so auch unterwegs in den Pausen entspannen.
Je nach dem, wo ihr unterwegs seid, kann es sinnvoll sein, einen passenden Maulkorb für deinen Hund dabei zu haben. Wenn du eine Gondel oder einen öffentliches Verkehrsmittel nutzen möchtest, kann das Tragen eines Maulkorbs vorgeschrieben sein.
Falls du Fragen zum Thema Maulkorb hast oder unsicher bist, wie du das trainieren kannst, helfe ich dir gerne weiter.
Zuletzt habe ich immer eine kleines Erste-Hilfe-Set mit Zeckenhaken, Augentropfen, Desinfektionsmittel, Mull- und selbsthaftenden Binden in meinem Rucksack.
Aus meinen Erfahrungen habe ich die Checkliste Wandern mit Hund erstellt:
Mit dieser Vorbereitung bist du bestens für eure Wanderabenteuer gerüstet. Ich wünsche dir und deinem Hund eine unvergessliche Zeit und viele schöne, gemeinsame Momente!
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